Keilwirbel- Entstehung, Vorkommen und Klinik

Einleitung

  • es wurde schon früher Hundezucht zur Verstärkung bestimmter positiver Eigenschaften und Selektion auf bestimmte Körperformen betrieben
  • beim Wechsel vom Arbeits- zum Begleithund hatte die Zucht keine Funktionsbasis mehr
  • das Auftreten von Keilwirbel wird schon seit über 100 Jahren beschrieben
  • meist kommen Keilwirbel bei kleinen, brachycephalen Rassen mit korkenzieherförmigen, verkürztem Schwanz („screw- tailed“ Rassen) vor
  • der Schwanz selber besteht aus Keilwirbeln
  • eine Zucht auf eine solche Schwanzform führt auch zu einem erhöhten Risiko von Keilwirbeln in anderen Bereichen der Wirbelsäule

Entstehung von Keilwirbeln

  • die Verknorpelung der primordialen Wirbel während der Embryogenese erfolgt über 3 paarige Knorpelzentren, die am Schluss verschmelzen und dann verknöchern (Ossifikationszentren)
  • der knorpelige Wirbel dient bei Entwicklung des fetalen Skeletts als Platzhalter für den späteren Knochen
  • Keilwirbel entstehen durch eine mangelhafte Ernährung des fetalen Knorpel, durch die schlechte Blutversorgung kommt es zu einer Deformation des späteren Knochens
  • da spassiert oft bei chondrodystrophen Rassen (chondrodystroph= Störung der Knorpelbildung)
  • es sind zwei mögliche Formen von Keilwirbeln vorhanden:
    1. einfacher/ unilaterale Keilwirbel
    2. doppelter/ bilaterale Keilwirbel
  • Keilwirbel können einzeln oder zu mehren vorliegen

Formen von Keilwirbeln

    1. einfacher/unilateraler Keilwirbel
      • entsteht durch eine asymmetrische Entwicklung der Wirbelkörperhälften zueinander
      • er ist keilförmig
      • das schmalere Ende kann nach oben, unten oder zur Seite gerichtet sein
    2. doppelter/bilateraler Keilwirbel
      • Entstehung durch eine fehlende Fusion der Ossifikationszentren der linken und rechten Hälfte des Wirbelkörpers
      • er ist schmetterlingsförmig (Butterfly vertebra)

Abb. 1: Links ein einfacher Keilwirbel mit Verkrümmung der Wirbelsäule. Rechts ein doppelter „Butterfly vertebra

Abb. 1: Links ein einfacher Keilwirbel mit Verkrümmung der Wirbelsäule. Rechts ein doppelter „Butterfly vertebra
Abb. 2: doppelter Keilwirbel im Bereich der Lendenwirbelsäule

betroffene Rassen

  • ein Vorkommen von Keilwirbeln vor allem bei chondrodystrophen Rassen:
  • Französische und Englische Bulldogge
  • Boston Terrier
  • Mops
    • Es gibt aber auch Fälle bei:
    • Dobermann, Dobermann Pinscher
    • Westhighland White Terrier, Foxterrier, Yorkshire Terrier
    • Beagle
    • Zwergspitz
    • Rottweiler
    • Pekinese
    • Mischlinge

Lokalisation

  • meist kommen Keilwirbel im thorakalen Bereich der Wirbelsäule vor
  • oft im Bereich vom 5. bis zum 9. Thorakalwirbel

Mögliche Symptome

  • Symptome sind abhängig von Lokalisation und Anzahl der betroffenen Wirbel
  • die Tiere sind oft symptomfrei oder die Symptome verschwinden nach Ende des Wirbelwachstums (etwa 9 Monate)
  • eine Symptomatik entsteht durch Krümmung der Wirbelsäule und Druck von Wirbeln gegen das Rückenmark bis hin zur Rückenmarksdurchtrennung
  • Bewegungskoordinationsstörungen, Lähmung
  • Verminderte Reflexe und Stehvermögen sowie Muskelatrophie Hintergliedmaßen
  • Schmerz der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte
  • Kyphose, Skoliose, Lordose
  • Inkontinenz von Kot und Urin

Abb. 3: Lendenwirbel ist als einfacher Keilwirbel ausgebildet und durchtrennt das Rückenmark

Abb. 3: Lendenwirbel ist als einfacher Keilwirbel ausgebildet und durchtrennt das Rückenmark

Erbgang

  • Keilwirbel sind erblich
  • der Erbgang bei Französischen Bulldoggen und Möpsen ist noch ungeklärt
  • vermutlich ist mehr als ein Genort beteiligt
  • beim Deutsch Kurzhaar und Schäferhund besteht ein autosomal rezessiver Erbgang
  • beim Mensch ist eine familiäre Häufung vorhanden

Zuchtstrategien
Probleme:

  • limitierter Genpool, sodass auch rezessive Defekte zum Vorschein kommen

Lösungsansätze:

  • internationale Genbanken mit Sperma von verschiedenen Populationen
  • neue Zuchtstandards
  • Tierkennzeichnungen und Pedigreechecking vor Verpaarungen
  • vorherige Zuchtprüfung durch tierärztliche Untersuchung
  • zwischen zwei Rassen kreuzen, nach drei- bis viermaligem Rückkreuzen mit diesen Hunden weitermachen
  • Marker entwickeln um verantwortlichen Gene zu identifizieren

Quelle: Tierärztliche Hochschule Hannover Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung (Eva Schlensker)

Weitere Mops Erbkrankheiten

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Brachycephale

Die Definition eines Schädels als brachycephal geschieht nach mehreren Kriterien. Einerseits bedient man sich der äußeren Erscheinungsform einer gesamten Rasse und bezeichnet kurze und breite Schädel als brachycephal. Andererseits werden Schädelmessungen herbeigezogen, um ein Einzeltier als brachycephal einzustufen. Dies kann zu dazu führen, dass bei einigen nicht als brachycephal geltenden Rassen sehr wohl Hunde mit brachycephalem Schädel zu finden sind.

  • Möpse sind Super

Keilwirbel

Keilwirbel- Entstehung, Vorkommen und Klinik Einleitung. Unter einem Keilwirbel versteht man einen sichtbar in der Form abweichenden Wirbelkörper der Wirbelsäule.

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