Der Mops wird gewöhnlich Holländischer Mops genannt“, sagt Vero Shaw und fährt dann fort, „weil man annimmt, er sei von Holland her importiert worden …, außerdem besteht eine Ansicht, er sei aus Rußland gekommen … Eine dritte Version lau¬tet dahin, die Möpse hätten ursprünglich gar keine Rasse gebildet, sondern seien lediglich Bastarde von Bulldoggen und den kleinen dänischen Hunden.

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Der Mops wird gewöhnlich Hollän­discher Mops genannt“, sagt Vero Shaw und fährt dann fort, „weil man annimmt, er sei von Holland her importiert worden …, außerdem be­steht eine Ansicht, er sei aus Rußland gekommen … Eine dritte Version lau­tet dahin, die Möpse hätten ursprüng­lich gar keine Rasse gebildet, sondern seien lediglich Bastarde von Bulldog­gen und den kleinen dänischen Hun­den.“ Auch der französische Naturfor­scher Buffon (1876) sieht im Mops eine abgeänderte Bulldogge. P. Megnin (1897) wiederum meint, der Mops sei vielleicht aus den holländi­schen Kolonien, zum Beispiel vom Kap der Guten Hoffnung, von dort ansässi­gen Holländern nach Europa gebracht worden. Möglich sei, so Megnin, auch eine Herkunft aus China, habe doch ein französischer Offizier im Jahre 1860 ei­nen solchen Hund aus der kaiserlichen Sommerresidenz von Peking nach Pa­ris gebracht. Eine Herkunft aus China hält auch Chr. A. Veldhuis für wahr­scheinlich.

Chinesische Chroniken aus der Zeit des Konfuzius (1700 v. Chr.) erwähnen be­reits kleine, kurzschnauzige Hunde, und im Jahre 990 bekam Kaiser T’ai Tsung (Sung-Dynastie, 960-1279) ei­nen kurzhaarigen Hund mit kurzer Schnauze geschenkt. Der Hund wurde Lo-chiang-sze benannt. Von Interesse ist in diesem Zusammenhang auch, daß in China bis zum Jahr 1914 mopsähn­liche Hunde unter der Bezeichnung „Lo-chiang-sze“ oder „Lo-sze“ bekannt waren. Nun gibt es natürlich mehrere Kleinhunderassen mit einer kurzen Schnauze, die aus Ostasien zu uns ge­kommen sind und die vermutlich alle miteinander verwandt sind. „Ich selber“, schreibt Gh. A. Veldhuis, „sah im „Natural History Museum“ in London vor Jahren einen ausgestopf­ten „Happa-Hund“, der fast wie ein Mops aussah, zwar mit etwas kürzeren und krummen Beinen, aber mit dem charakteristischen, verhältnismäßig großen Mopskopf, dem losen Fell und den Kulleraugen. Er war von hell­grauer Farbe, genau so, wie wir heute den Mops kennen. Es gab um 1913 in England verschiedene Hunde dieser Rasse. Eine Mrs. Jardine Gresson beschrieb drei aus China importierte „Happa-Hunde“ in „Our Dogs“ vom 12. Dezember 1913, und die Hon. Mrs. Lancelot Carnegie zeigte einen Happa-Hund namens „Ta Jen“ im Jahre 1907 auf der ersten Pekingesen-schau. Die Happa-Hunde wurden oft auch „Peking-Pugs“ (Peking-Möpse) genannt.“

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Möpse gab es aber schon vorher in Europa. Im Jahre 1689 soll Wilhelm v. Oranien solche aus Holland nach England gebracht haben. Nimmt man eine Herkunft aus China an, so stellt sich die Frage, wie die Vor­fahren der Möpse aus China nach Eu­ropa gekommen sind. Eine schlüssige Antwort auf diese Frage wird es nie geben; alles, was darüber geschrieben und gesagt worden ist, bleibt Vermu­tung, Theorie und Hypothese. Möglichkeiten bestanden natürlich schon sehr frühe. So gab es zur Zeit der Ch’in-Dynastie (225-206 v. Chr.) die sogenannte Seidenstraße zwischen Eu­ropa und Asien, und es ist durchaus denkbar, daß neben Porzellan, Seide, Lack, Papier, Gewürzen und Kunstge­genständen auch exotische Tiere als Geschenke oder als Handelsware mit­geführt wurden.

Später kamen zur Landverbindung auch die Seewege. Portugiesen und Holländer (Niederländisch-ostindische Kompagnie) unterhielten rege Handelsbeziehungen mit China. Neben Handelsgütern brachten die Seeleute auch exotische Tiere als Kuriosa mit nach Hause, und mit seinem kurzen Gesicht konnte der Mops durch; Kuriosum gelten.

Seine Existenz in Europa ist ungefähr ab 1425 durch Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen belegt. So zeigt bei­spielsweise eine Zeichnung von Pisanello (1397-1450) einen mopsähnlichen Hund.