Um 1550 entstand in Italien das Volkstheater „Commedia Dell´Arte“, in dessen Aufführungen Personen aus dem täglichen Leben dargestellt wurden, so zum Beispiel der „Dottore“, der „Arlecchino“, „Petruccio“, „Colombine“ und andere mehr.

Um 1550 entstand in Italien das Volkstheater „Commedia Dell´Arte“, in dessen Aufführungen Personen aus dem täglichen Leben dargestellt wurden, so zum Beispiel der „Dottore“, der „Arlecchino“, „Petruccio“, „Colombine“ und andere mehr. Anstelle eines schwer zu beschaffenden Affen erhielt ein Mops eine Rolle zugeteilt. Mit Zweispitz, plissiertem Krragen und Glöckchen aufgeputzt, mußte er auf den Hinterläufen stehend und gehend seine Kunststücke vorführen. Für die Gründer des niederländischen Mopsklubs (Jahrhunderte später!) war das Auftreten des Mopses in der Commedia dell´Arte der Anlaß, ihren Klub „Commedia“ zu nennen.

Auch die französische Bezeichnung „Carlin“ für Mops nimmt Bezug auf dieses alte Volkstheater. Der hier auftretende Harlekin mit dem Namen Carlin trug bei seinen Auftritten eine schwarze Samtmaske oder färbte sich das Gesicht schwarz. So wurde sein Name auf den Hund übertragen, weil auch dieser eine schwarze Maske hat.

Der englische Namen „Pug“ kommt vom lateinischen „pugnus“, die Faust, weil der Kopf des Mopses wie eine ge­ballte Faust erscheint. Strebel vermu­tet jedoch, „pug“ bedeute weit eher „faustgroß“, denn es wurde meistens in Verbindung mit „dog“ gebraucht, also „Pug-Dog“, faustgroßer Hund. Neben „Pug“ und „Carlin“ kursierten in Europa noch etliche andere Namen für den Hund mit dem kurzen Gesicht und der schwarzen Maske, so zum Bei­spiel „Camuse“ (Hund mit verkürzter Schnauze), „Turquet“, in Spanien „Do-guillo“, in Italien „Gaganglino Camuso“ und in England neben „Pug“ auch „Dutch Mastiff“ oder „Lo-sze“. In Deutschland, Belgien und den Nie­derlanden hieß er aber offensichtlich immer Mops. Vermutlich kommt das Wort „Mops“ vom niederländischen Verb „mopperen“, was soviel bedeutet wie „brummende Geräusche von sich geben“, auch „Schnarchen im Halb­schlaf. Sich „mopsen“ im Deutschen, „to mope“ im Englischen, heißt „sich langweilen“, und zumal der Mops ein „mürrisches“ Gesicht macht, schien das Wort auf ihn zu passen. „Mopperen“ geht auf das althochdeutsche „mup“ zu­rück, was „das Gesicht verziehen“, „Grimassen schneiden“ bedeutete. Mit­telhochdeutsch hieß es „muff und hieß „den Mund verziehen“, „mop“ im alten englischen Sprachgebrauch „Fratzen schneiden“.

Mops bedeutet also einen mehr oder weniger „mürrischen Hund“. So beur­teilen ihn denn auch ältere Autoren, wie zum Beispiel Dr. Walther (1817), der den Mops folgendermaßen be­schreibt: „… mit kurzer, schwar­zer, aufgeworfener, abgestumpfter Schnauze, runzelicher, verdrießlicher Stirne, kurzen dicken Leib. Er ist ein Bullenbeißer im Kleinen, wenig leb­haft, pflanzt sich auch nicht häufig fort, wie es scheint, aber etwas dumm, mit andern Hunden verglichen.“ Und noch härter urteilt Dr. Reichen­bach (1836) über den Mops: „Die Rasse hat bei der Haltung in Stuben, wozu sie allein fähig ist, viel Unangenehmes, das ausdruckslose Gesicht steht aller­dings mit einem Mangel an geistigen Fähigkeiten in Verbindung, dazu kommt, daß diese Hunde leicht an Räude, Gicht, Blindheit und Hundswut befallen werden, daß sie ferner, beson­ders wenn sie einige Jahre alt sind, äu­ßerst viel bellen und knurren, gegen Hunde immer falsch und bösartig sind, weshalb sie heutzutage immer seltener werden, obwohl sie ein sehr hohes Alter erreichen.“

Weniger hart urteilt dann Dr. L. Fitzinger (1876), indem er über den Mops schreibt: „Im allgemeinen ist sein Cha­rakter mehr ernst als lebhaft, keines­wegs aber boshaft.“