Es mag einmalig in der Geschichte des Haushundes – und der Menschen – sein, daß ein Hund Symbol eines Ordens wurde. Diese Ehre fiel dem Mops zu.

Es mag einmalig in der Geschichte des Haushundes – und der Men­schen – sein, daß ein Hund Symbol eines Ordens wurde. Diese Ehre fiel dem Mops zu.

Sein Siegeszug in Europa begann im 17. Jahrhundert. Sein fremd anmuten­des „exotisches“ Aussehen, seine Treue und Anhänglichkeit haben sicherlich nicht unwesentlich zu seiner steigen­den Popularität beigetragen. Auch wenn der Mops kaum als „schö­ner“ Hund zu bezeichnen war, auch wenn er kaum zu etwas nütze war, weder zum Jagen noch zum Hüten und kaum zum Bewachen, so konnte das nicht verhindern, daß er ein belieb­ter Familienhund wurde und überall mit dabei war, auch auf Familienpor­träts.

Im Jahre 1738 verbot Papst Clemens XII. den Katholiken bei Strafe der Ex­kommunikation die Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge. Von Frankreich ausgehend entstanden dann auch in Deutschland Freimaurerlogen, die sich statt eines Eides mit dem Ehrenwort begnügten, die auch Frauen aufnah­men und die sich fast ausschließlich aus Angehörigen des Adels zusammensetz­ten. Eine dieser adeligen Gesellschaf­ten nannte sich „Mopsorden“. Er wurde ursprünglich von Katholiken gegründet, später aber gehörten ihm vor­wiegend evangelische Adelige an, Der Mops, der gerade in diesen Krei­sen häufig gehalten wurde, galt als Symbol der Treue, der Zuverlässigkeit und der Standhaftigkeit. Die Angehörigen dieser Logen nannten sieh „Möpse“, und die Novizen und Novizin­nen wurden an Hundehalsbändern eingeführt. Um Einlaß zu erhalten, mußten sie wie Hunde an der Türe kratzen. Dann wurden sie mit verbundenen Au­gen neunmal um einen mit Symbolen geschmückten Teppich geführt, wobei. die andern „Möpse“ und „Möpsinnen“ großen Lärm machten und bellten, um so die Standhaftigkeit der Neulinge zu überprüfen. Anschließend an diese Ze­remonie mußte ein Mops aus Porzellan unter dem Schwanz geküßt werden, vermutlich der symbolische Ausdruck völliger Hingabe war. Mitglieder des Mopsordens trugen ein silbernes Medaillon mit einem Mops um den Hals.

Im Jahre 1745 wurde in Hamburg eine (Gedenkmünze geschlagen, die auf der einen Seite einen liegenden Mops darstellt und auf der andern die Buchstaben „L.C.D.M.F.A.N. de 10 Jan. 1745“ aufweist, was heißen soll „Le chapitre des Mopses fondé á Nuremberg de 10. Janvier 1745“, denn damals wurde laut Ordensbuch der Mopsorden in Nürnberg gegründet.

Diesem Mopsorden haben wir die genaue Kenntnis darüber zu verdanken, wie der Mops damals ausgesehen hat.

Einer der bedeutendsten Schirmherren des Ordens war Friedrich August II. Von Sachsen, der spätere König von Polen. Er besaß zahlreiche Möpse und etliche Porzellanmanufakturen. Es gehörte zum „guten Ton“ der Mitglieder des Mopsordens, daß sie sich gegenseitig mit Figuren aus feinstem Porzellan aus den königlichen Manufakturen beschenkten. Dargestellt wurden Menschengruppen mit Freimaurerattribu­ten wie Kelle, Winkel, Richtscheit und Schurzfell, und immer lag ein Mops entweder auf dem Schoß der darge­stellten Damen oder zu Füßen der Her­ren.

Auch als Einzelfiguren wurden Möpse nach Modellen von Kaendler und an­dern Großmeistern zahlreich darge­stellt. Sie fehlten auch nicht auf allerlei Gebrauchsgegenständen wie Tabak­dosen, Riechfläschchen, Stockknäufen usw.